Im Verein Stadt für Alle haben sich Menschen aus Basel mit verschiedenen Hintergründen und Zielen zusammengeschlossen: Einige von uns waren in den letzten Jahren selbst von Massenkündigungen betroffen. 2016 gründeten wir den Verein Stadt für Alle und veröffentlichten die Zeitung Betongold, in der wir die Rolle von Pensionskassen auf dem Immobilienmarkt in Basel kritisch hinterfragten. Im Jahr darauf, 2017 starteten wir den «Häusertreff», um uns gegenseitig und andere Mieter:innen zu unterstützen und wohnpolitische Aktionen zu organisieren. Im Verein Stadt für Alle führen wir unser stadtpolitisches Engagement fort.
Der Wohnungsmarkt in Basel ist angespannt und Verdrängungsprozesse sind in einigen Vierteln zum Alltag geworden. Der Anteil leerer Wohnungen liegt unter 1.5 Prozent, die Mieten stiegen in den letzten zehn Jahren um über 20 Prozent. Gleichzeitig nimmt der Anlagedruck auf dem Immobilienmarkt zu. Neben der Entwicklung grosser Areale gehen Anleger:innen auch im Altbaubestand der Städte auf «Einkaufstour». In der Folge hat sich laut Fahrländer & Partner in Basel der Bodenpreis von Mehrfamilienhäusern seit 2008 mehr als verfünffacht. Diese Entwicklung hat zwei Konsequenzen: Erstens befördert der Anlagedruck Verdrängungsprozesse und zweitens verunmöglichen die hohen Kaufpreise den expansionswilligen Genossenschaften, Altbauliegenschaften «auf dem Markt» zu kaufen. Durch die stark ansteigenden Boden- und Mietpreise wächst für einkommensschwache Haushalte das Risiko in Wohnungsnot zu geraten.
Persönliche Erfahrungen in mietpolitischen Auseinandersetzungen, die Arbeit mit partizipativen Forschungsansätzen, sowie der überzeugte Einsatz für den Genossenschaftsgedanken treiben uns an. Zwischen diesen Bereichen wollen wir Brücken bauen und die wohnpolitische Bewegung stärken.